Was kostet eine WordPress-Website ?
Zuletzt aktualisiert am 20. Oktober 2020 von Claus Nehring
Einleitung
„Was kostet eine Webseite unter WordPress“ ist die wahrscheinlich meistgestellte Frage in meinem Forum. Und wahrscheinlich die am wenigsten exakt beantwortbare. Deswegen möchten ich Ihnen auf dieser Seite ein paar Anhaltspunkte an die Hand geben, die Ihnen zumindest eine ungefähre Preisvorstellung für die professionelle Erstellung von Webseiten ermöglichen sollen.
Und dazu möchte ich Ihnen zunächst einmal die für die Erstellung einer Website notwendigen Schritte erklären und Ihnen aufzeigen, wieviel Zeitaufwand tatsächlich dahintersteckt.
Sie können aber natürlich diese Erklärungen auch gerne überspringen und sich direkt den Preisen weiter unten auf dieser Seite zuwenden.
Was brauche ich für eine WordPress-Website ?
Webhosting, Internet-Domain und SSL-Zertifikat
Um eine Webseite betreiben zu können, benötigen Sie zunächst einmal einen Webhosting-Provider. Dieser Provider stellt Ihnen gegen ein Entgelt den notwendigen Speicherplatz und die weiteren technischen Voraussetzungen für Ihre Webseite zur Verfügung. Je nach gewünschter Leistung und Anbieter müssen Sie hier mit Kosten zwischen rund fünf € (für einfache Hosting-Pakete) und mehreren hundert € (für einen eigenen Webserver) pro Monat rechnen.
Ich kann Ihnen beispielsweise die Angebote des deutschen Anbieters „all-inkl.com“ (ab € 4,95 pro Monat) oder meines Providers „VC Server“ empfehlen.
Außerdem benötigen Sie eine Internet-Domain (das ist die Adresse, unter der Ihre Webseite erreichbar ist, in meinem Falle also https://clausnehring.com/). Diese Adresse kostet Sie typischerweise je nach Provider und Top-Level-Domain (der letzte Teil der Adresse, also beispielsweise .com oder .org) zwischen € 10 und € 100 pro Jahr. Ich beziehe alle meine Domains über den Provider OnlyDomains.
Falls Ihre Webseite über eine gesicherte Verbindung erreichbar sein soll (das sind die Webseiten, die mit „https://“ anstelle von „http://“ beginnen und die im Webbrowser als sicher gekennzeichnet werden), benötigen Sie außerdem ein sogenanntes SSL-Zertifikat für Ihre Webseite, das noch einmal Kosten von mindestens € 25 pro Jahr verursachen wird. Eine SSL-Zertifizierung ist in jedem Falle sinnvoll, da sie die Basis für eine abgesicherte Verbindung zu einer Webseite darstellt; für den Zahlungsverkehr (beispielsweise über PayPal) ist sie zwingend notwendig. Und Sie hat auch Auswirkungen auf das Ranking bei Google.
Insgesamt entstehen Ihnen also mindestens jährliche Kosten irgendwo in der Größenordnung von € 100 bis € 150 pro Jahr für die Zurverfügungstellung der Infrastruktur für Ihre Website. Nach oben hin sind den Kosten je nach Hosting-Variante übrigens kaum Grenzen gesetzt.
Die Installation von WordPress und des ersten Themes
WordPress selbst ist kostenlos erhältlich. Die Installation kann bei vielen Hosting-Anbietern auf Knopfdruck direkt aus der Bedienoberfläche gestartet werden. Alternativ können Sie die Installation auch durchaus selbst erledigen, der Arbeitsaufwand für die Installation von WordPress beträgt ungefähr eine Stunde und ist auf vielen Websites gut dokumentiert.
WordPress läuft nach einer standardmäßigen Installation mit dem vorinstallierten Theme „Twenty Nineteen“ (Stand: Oktober 2019). Die Webseite ist nach der Installation vollständig benutzbar; ich habe Ihnen hier einmal ein Beispiel für eine solche standardmäßige Installation vorbereitet. Den Unterschied zur Basis-Installation mit einem professionellen Theme sehen Sie im Beispiel etwas weiter unten.
Die Installation eines kommerziellen Themes
Falls Sie nicht einfach nur ein kleines Blog betreiben möchten und falls Sie sich mit Ihrer Website ein wenig von anderen Websites abheben wollen, werden Sie mit dem Standarddesign von Wordpress vermutlich nicht sehr lange glücklich sein. Und spätestens dann stellt sich die Frage nach einem professionellen Design in Verbindung mit einem kommerziellen Theme.
Diese Themes mit deutlich mehr Möglichkeiten finden Sie auf nahezu unendlich vielen Webseiten. Ich würde einem Nicht-Experten am ehesten die Themes von „ThemeForest“ empfehlen, da ich meine, dass diese Themes trotz einer erheblichen Funktionsfülle den wohl besten Mittelweg zwischen Performance und Erfüllung der meisten Anforderungen darstellen. Sie können aber durchaus auch im WordPress-Themenverzeichnis auf ein Gratis-Theme stoßen, dass Ihre Anforderungen ebenfalls erfüllt.
Bei ThemeForest erhalten Sie das erstandene Theme in Form einer ZIP-Datei, die Sie direkt in WordPress (unter Design > Themes > Hinzufügen > Theme hochladen) installieren und aktivieren können. Die Themes aus dem WordPress-Themenverzeichnis lassen sich nach Eingabe des Namens direkt in WordPress (unter Design > Themes > Hinzufügen) installieren und aktivieren.
Themes aus dem WordPress-Themenverzeichnis sind in der Regel in der Basisversion kostenlos, von vielen Themes existieren allerdings kostenpflichtige Premium-Varianten. Bei ThemeForest kosten die allermeisten Premium-Themes zwischen € 30 und € 80.
Ein Beispiel für eine Basis-Installation mit einem Premium-Theme finden Sie hier. Auf der Seite wurde lediglich WordPress installiert und danach das professionelle Theme „Striking MultiFlex“ aufgespielt, das auf ThemeForest zum Preis von US-$ 56 erhältlich ist. Ich habe hier lediglich das Theme und die vom Hersteller angebotene Demo installiert, bis auf die Einbindung des Logos wurden keinerlei Anpassungen vorgenommen.
Aber der eigentlich zeitaufwändige Teil ist nicht die Installation eines Themes. Zunächst einmal werden Sie bereits sehr viel Zeit aufwenden müssen, um Ihr Wunsch-Theme in der enormen Angebotsvielfalt überhaupt zu entdecken. Und diese Suche ist wichtig. Denn Sie werden jedes Theme mehr oder weniger an Ihre Wünsche anpassen müssen, und diese Anpassungen gelingen bei einem ordentlich programmierten Theme mit vielen Optionen sehr viel schneller und einfacher als bei einem qualitativ schlechteren Theme.
Außerdem kann ein schlecht programmiertes Theme die Geschwindigkeit Ihrer Website ziemlich stark beeinflussen. Und das hat dann einen erheblichen Einfluss auf die Zufriedenheit Ihrer Besucher und auf Ihr Ranking bei Google & Co.
Ich würde für die Suche nach einem Theme und die Installation desselben von einem Zeitaufwand von 4 bis 6 Arbeitsstunden ausgehen. Aber ich habe zumindest ein paar Anhaltspunkte für meine Suche und kenne den Markt und die Hersteller von Themes. Ohne diese Vorkenntnisse kann die Suche auch deutlich länger dauern.
Funktionserweiterungen (Plug-Ins)
Und nach der Installation und Einrichtung des gewünschten Themes sind Sie leider immer noch nicht am Ende. Denn jetzt fehlen mit ziemlicher Sicherheit noch einige Funktionen, für die Sie Plug-Ins benötigen. Und auch davon gibt es fast unendlich viele. Und die meisten (oder zumindest die hochwertigeren) sind im Allgemeinen kostenpflichtig.
Auch hier haben Sie wieder die Wahl. Sie können entweder im WordPress-Verzeichnis für Plug-Ins auf die Suche nach kostenlosen Plug-Ins gehen (von denen es dann zumeist auch wieder eine Premium-Version gibt) oder Sie können sich direkt im Internet nach Premium-Plug-Ins umsehen.
Falls Sie direkt mit Premium-Plug-Ins beginnen möchten (was ich empfehle), würde ich Ihnen als Startpunkt den Anbieter „CodeCanyon“ empfehlen, der eine meiner Meinung nach meistens sehr gute Qualität bietet. Die Preise für die meisten Erweiterungen liegen hier zwischen US-$ 10 und US-$ 50, sehr komplexe Erweiterungen können auch durchaus einmal mehrere hundert Euro kosten.
Eine durchschnittlich komplexe Webseite kann durchaus zwischen 30 und 60 Erweiterungen enthalten, für die leicht Kosten von € 500 oder mehr entstehen können. Für die Auswahl und Einbindung dieser Erweiterungen in die Webseite sollten Sie mit einem Zeitaufwand von mindestens 10 Arbeitsstunden rechnen.
Designanpassungen (CSS Design)
Nachdem das Theme und die Plug-Ins installiert und eingerichtet sind, bleibt nur noch die Anpassung des Designs an Ihre Wünsche übrig. Diese Anpassungen erfolgen mit Hilfe von CSS (unter Design > Customizer > Zusätzliches CSS). Kleinere Anpassungen können in ein paar Minuten erledigt werden und verursachen nur minimale Kosten, größere und komplexere Anpassungen können je nach Theme auch einige Tage Arbeit und dementsprechend hohe Kosten nach sich ziehen.
Allerdings sind wirklich umfangreiche Änderungen bei einer guten Auswahl des Themes recht selten; sie treten eigentlich nur bei einer tiefgreifenden Änderung der Corporate Identity und einer dann notwendigen vollständigen Anpassung der bestehenden Webseite an die neuen Design-Richtlinien auf.
Im Allgemeinen können Sie für die Anpassung eines neuen Themes an die vorhandene Corporate Identity mit einem Arbeitsaufwand von ungefähr 4 Stunden rechnen.
Und damit hätten wir die Installation unserer Website gemeistert und können zum wichtigsten Tel übergehen, zu den Inhalten.
Die Inhalte einer Website
Eine Website lebt von Inhalten und muss ständig auf den neuesten Stand gebracht werden (oder wie ist Ihr Eindruck von einer Website, die als letzte Neuheit ein zwei Jahre zurückliegendes Ereignis feiert?). Und das Einpflegen dieser Informationen ist eine recht zeitaufwändige Angelegenheit.
Pro Artikel können Sie (falls weder Texte noch Bilder überarbeitet werden müssen) von einem Arbeitsaufwand von 10 bis 15 Minuten rechnen. Bei den durchschnittlich 12 – 16 Seiten einer kleineren Webpräsenz kommt hier also ein Arbeitsaufwand von ungefähr 4 Stunden zusammen.
Bitte beachten Sie auch, dass im Falle mehrsprachiger Webseiten alle Seiten in allen gewünschten Sprachen angelegt werden müssen und dass sich der Arbeitsaufwand dadurch leicht vervielfachen kann.
Gerade für Websites von Vereinen oder kleineren Unternehmen ohne eigene Marketing-Abteilung kann die Einbindung von sogenannten „Social Streams“ interessant sein. Auf diese Art und Weise lassen sich Inhalte aus sozialen Netzwerken auf der Website einbinden, die Website zeigt so ständig erneuerte Inhalte (beispielsweise aus Facebook) an. Natürlich müssen dann trotzdem ständig neue Inhalte in das soziale Netzwerk eingegeben werden.
Außerdem lassen sich in Websites, die sich mit einem bestimmten Thema befassen, auch sogenannte RSS-Feeds von anderen Websites aus demselben Themenbereich in die Website einbinden, Auf der Website wird dadurch eine Liste von Kurznachrichten zusammen mit einem Link auf den jeweiligen Artikel angezeigt. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in meinem Artikel „Was RSS-Feeds für Sie tun können„.
Sicherheit, Analytics und Geschwindigkeit
Für die Überprüfung der Sicherheit der Webseite, die Einrichtung von Google Analytics (falls gewünscht) und die Optimierung der Website sollten Sie mit einem Zeitaufwand von weiteren 4 bis 6 Stunden rechnen.
Weitere Informationen zum Theme Optimierung finden Sie auch in meinem Artikel „WordPress richtig optimieren„.
Bezüglich der Installation und Einrichtung von Google Analytics finden Sie weitere Informationen in meinen Artikeln „Google Analytics – Ja oder Nein?“ und „Google Analytics und die DSGVO„.
Weitere Kostenfaktoren
Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass für die Erstellung des Lastenheftes (sozusagen das Basiskonzept der zu erstellenden Webseite), die gemeinsam mit dem Kunden zu treffenden Entscheidungen über das zu installierende Theme, die notwendigen Erweiterungen und die vorzunehmenden Designänderungen sowie die endgültige Abnahme der Webseite mit den damit verbundenen Änderungen leicht weitere 10 bis 12 Arbeitsstunden zusammenkommen.
Kosten-Aufwand für eine fertige, professionelle Webseite
Als unterste Grenze für eine fertige, professionelle Website würde ich einen Betrag zwischen € 700 und € 800 ansetzen. Hier sprechen wir allerdings vom untersten Level, zusätzliche Leistungen wie die Suche nach einem bestimmten Theme oder Plug-In sind zu diesem Preis nicht möglich. Für diesen Preis erhalten Sie eine fertige Website mit installiertem und angepassten Theme sowie einige Plug-Ins, die Ihnen die Arbeit mit Ihrer Website erleichtern.
Für eine auf einem Premium-Theme beruhende Website mit zusätzlichen Funktionalitäten wie Suchmaschinen-Optimierung, Backup, Sicherheitsfunktionen, Google Analytics, Formularwesen und ähnlichem können Sie von € 1.500 bis € 2.000 ausgehen (meine Website, auf der Sie gerade diesen Beitrag lesen, dürfte so um die € 1.700 kosten).
Für eine Website mit einem besonderen Theme, das speziell für einen bestimmten Kunden gesucht und angepasst werden muss und mit speziellen Plug-Ins können Sie von einem Preis zwischen € 2.500 und € 3.500 ausgehen.
In diesem Preis ist dann allerdings auch schon alles enthalten, was für eine moderne Webseite heute „State of the Art“ ist, also Social-Media-Anbindung, Suchmaschinenoptimierung, Kontaktformulare, Landkarten-Anbindung, Google Analytics, Backups, Optimierung und vieles mehr. Der genaue Leistungsumfang – und damit natürlich auch der endgültige Preis – kann erst aufgrund von Ihren Wünschen und Anforderungen festgelegt werden.
Zu den genannten Preisen können noch die Kosten für eventuelle kostenpflichtige Plug-Ins (beispielsweise für mehrsprachige Websites) und ein bestimmtes Premium-Theme kommen.
Jährliche Kosten für die Infrastruktur
Dazu kommen noch jährliche Kosten für die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur, je nach Ihrem Wunsch entweder bei mir oder bei einem anderen Provider. Mit einem normalen Hosting-Vertrag, einem SSL-Zertifikat und einem Domain-Namen liegt ein Basispaket (das für kleinere Webseiten wahrscheinlich ausreicht) bei ungefähr € 80 bis € 150 pro Jahr, bei hohen Ansprüchen an die Geschwindigkeit der Webseite (beispielsweise bei größeren Webshops) werden Sie mit ungefähr € 300 bis € 400 rechnen müssen; allerhöchste Ansprüche lassen sich mit einem eigenen Webserver ab ungefähr € 1.200 pro Jahr erfüllen.
Kosten für die Wartung der Webseite
Die Kosten für die fortlaufende Wartung einer Website lassen sich recht einfach beziffern. So werden beispielsweise für die Verwaltung der Backups und der E-Mail-Adressen sowie die Überprüfung der Seite (WordPress selbst, das Theme und die Plug-Ins) auf Updates und die Installation derselben ungefähr 4 Arbeitsstunden pro Monat notwendig sein, für eventuelle Sicherheitsscans kann man mit ungefähr 2 weiteren Arbeitsstunden pro Monat rechnen.
Dazu kommen dann natürlich noch die Kosten für die Aktualisierung und Erstellung der Inhalte.
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