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WordPress Themes – Kostenlos oder Premium ?

Einleitung

Jeder Nutzer von WordPress wird sich vor der Erstellung einer Website zunächst einmal Gedanken um das am besten zur gewünschten Site passende Theme (das ist die Designvorlage für Wordpress-Websites) kümmern müssen. Und spätestens dann stellt sich die Frage, ob man ein kostenloses Theme wählen oder doch lieber gleich etwas Geld für ein Premium-Theme ausgeben sollte.

Und um genau diese Frage geht es in diesem Artikel.

Wenn Sie eher grundsätzliches zur Auswahl eines Themes suchen, finden Sie dazu einige Informationen im Artikel Die Auswahl des richtigen WordPress-Themes in diesem Blog.

Kostenlose Themes

Die Ausrichtung des Marktes in Bezug auf kostenlose Themes für WordPress hat sich in den letzten Jahren geändert. Während Sie vor einigen Jahren im WordPress-Verzeichnis für Themes hauptsächlich Arbeiten von Hobby-Entwicklern gefunden haben (teilweise übrigens sehr gute), sind die meisten guten Themes heute sogenannte Freemium-Themes.

Freemium-Themes sind Themes, die aus einer abgespeckten Version eines Premium-Themes bestehen. Eine solche Version muss auch keineswegs schlecht sein, wenn die fehlenden Funktionen nicht benötigt werden, lässt sich mit der kostenlosen Version möglicherweise recht gut arbeiten. Aber leider scheinen einige Hersteller der Meinung zu sein, dass eine solche abgespeckte Version nur als Werbung für das Premium-Produkt dient. Und werfen deswegen mehr oder weniger unbenutzbare Themes auf den Markt, die in der Hauptsache durch mangelnde Funktionalität und ziemlich nervige Werbung glänzen.

Wohlgemerkt, einige Hersteller, nicht alle. Auch auf dem Markt für kostenlose Themes gibt es echte Perlen mit vernünftiger Qualität. Sehen Sie sich zum Bespiel einmal die Themes Hueman oder ColorMag an, die bereits in ihren kostenfreien Varianten sehr viele Funktionen mitbringen, für die Sie anderswo Geld bezahlen müssten. Um das etwas anschaulicher zu zeigen, habe ich  Beispiel-Websites mit beiden Themes erstellt, die Sie hier (Hueman) und hier (ColorMag) finden.

Website mit Hueman-Theme
Website mit Hueman-Theme
Website mit ColorMag-Theme
Website mit ColorMag-Theme

Und kostenlose Themes können tatsächlich auch ein paar Vorteile gegenüber Premium-Themes bieten, die ich Ihnen im folgenden Absatz aufzeigen möchte.

Vorteile

  1. Sie sind wie gesagt völlig kostenlos, was für sich genommen schon einen nicht zu unterschätzenden Vorteil darstellt (wenn er nicht mit zu impertinenter Werbung erkauft werden muss)
  2. Sofern Sie Ihr Theme aus dem offiziellen Theme-Verzeichnis von WordPress heruntergeladen haben, wurde das Theme durch das Team von WordPress geprüft und freigegeben. Damit sind Sie zwar nicht sicher, dass das Theme gut nutzbar ist. Aber zumindest können Sie sicher sein, dass es den WordPress-Kriterien entspricht.
  3. Die meisten kostenlosen Themes haben nur eine sehr limitierte Anzahl an Funktionen (weil die Entwickler mit den anderen Funktionen ja schließlich Werbung für das jeweilige Premium-Produkt machen möchten). Aber weil sie genau diesen Ballast aus zusätzlichen Funktionen eben nicht mit sich herumschleppen, sind kostenlose Themes vielfach schlanker und schneller als die Premium-Versionen.
  4. Kostenlose Themes (zumindest solche aus dem Theme-Verzeichnis von WordPress) lassen sich etwas einfacher installieren, weil Sie keine ZIP-Datei von einer anderen Website herunterladen und diese dann wieder in Ihr WordPress hochladen müssen.

Aber natürlich bringen kostenlose Themes vielfach auch gewisse Nachteile mit sich.

Nachteile

  1. Kostenlose Themes bringen nur recht selten eine umfangreiche Dokumentation mit sich. Das liegt ganz einfach daran, dass die Erstellung einer guten Dokumentation ein recht zeit- und kostenintensives Unterfangen ist und sich bei kostenlosen Themes eher nicht rechnet.
  2. Bei kostenlosen Themes werden Sie im Allgemeinen von einem nicht existenten oder sehr eingeschränkten Support ausgehen müssen.
  3. Auch detaillierte Anpassungsoptionen werden Sie normalerweise nicht bei kostenlosen Themes finden. Die besseren lassen sich wenigstens über den WordPress Customizer einigermaßen anpassen, aber eigene umfangreiche Verwaltungsseiten sind normalerweise nicht vorhanden. Was wiederum bedeutet, dass Sie für viele Anpassungen wahrscheinlich CSS- oder Programmierkenntnisse benötigen werden.
  4. Die Update-Politik bei kostenlosen Themes ist im Allgemeinen irgendwo zwischen schleppend und nicht vorhanden. Und das kann im Laufe der Zeit leicht einmal zu Inkompatibilitäten oder Sicherheitslücken führen.
  5. Anbieter von kostenlosen Themes bieten Ihnen in der Regel keinen professionellen Demo-Inhalt an. Und diese Demo-Inhalte können durchaus interessant sein, wenn Sie zunächst einmal die Möglichkeiten Ihres neuen Themes erkunden möchten.

Premium Themes

Die meisten Premium-Themes für WordPress sehen richtig gut aus und bieten haufenweise Funktionen, weil das für ihre Entwickler die einzige Möglichkeit darstellt, in einem enorm großen Markt überhaupt wahrgenommen zu werden.

Und weil dieser Markt (und die Gewinnmöglichkeiten) für gute Themes eben ziemlich groß ist, wird von den großen Entwicklungsgesellschaften auch ziemlich viel Geld in die Entwicklung hochwertiger Themes gesteckt. Und das macht sich in der Qualität von guten Premium-Themes auch deutlich bemerkbar.

Aber wie bei den kostenlosen Themes ist auch bei den Premium-Themes längst nicht alles Gold, was glänzt. Selbst unter den Premium-Themes gibt es erstaunlich viele wirklich schlecht programmierte Themes, die Ihnen unter Umständen viel Ärger bereiten können. Und das ist durchaus auch auf den großen Marktplätzen wie ThemeForest der Fall, die sich eigentlich durch eine Qualitätskontrolle der angebotenen Produkte abheben sollten.

Aber im Allgemeinen glänzen zumindest die gut programmierten Themes doch durch einige Vorteile gegenüber kostenlosen Themes.

Vorteile

  1. Gute Premium-Themes bieten in der Regel ein ansprechendes Design und viele zusätzliche Funktionen zu Preisen um die 60 US-$. Verglichen mit den Kosten für die Eigenentwicklung der Funktionen und des Designs ist das ein wirklich günstiger Preis, die Eigenentwicklung käme um ein Vielfaches teurer.
  2. Generell ist die Qualität von Premium-Themes meistens weitaus besser als die von kostenlosen Themes. Und das kann durchaus dazu führen, dass ein mit Funktionen vollgepacktes Theme aufgrund der besseren Optimierung immer noch schneller läuft, als ein schlankes kostenloses Theme.
  3. Die meisten Premium-Themes enthalten eine Verwaltungsoberfläche, mit der sich die Funktionen des Themes weitaus bequemer steuern lassen als mit dem WordPress Customizer. Gerade bei Themes mit komplexen Anpassungsmöglichkeiten ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
  4. Die besseren Anbieter von Premium-Themes bieten eigentlich immer eine gute Dokumentation und einen kompetenten Support an. Beides kann Ihnen bei Problemen bei der Installation durchaus weiterhelfen.
  5. Bei so ziemlich allen Anbietern von Premium-Themes finden Sie auch Demo-Inhalte (meistens sogar viele verschiedene), die es Ihnen erlauben, die Möglichkeiten Ihres neuen Themes gründlich zu erkunden und zu verstehen.
  6. Meistens sind die Aktualisierungszyklen bei Premium-Themes deutlich kürzer als bei kostenlosen Themes. Und damit ist, zumindest bei den großen Anbietern von Themes, auch eine gewisse Zukunftssicherheit gewährleistet. Wobei aber natürlich auch hier immer die Gefahr besteht, dass ein Theme-Anbieter eines seiner Themes eines Tages nicht mehr weiterentwickelt und Sie dann trotzdem über eine Alternative nachdenken müssen. Aber die Gefahr ist zumindest deutlich geringer.

Aber natürlich können auch Premium-Themes, besonders die schlechteren unter ihnen, erhebliche Nachteile aufweisen.

Nachteile

  1. Grundsätzlich unterliegen Premium-Themes (wie auch kostenlose Themes aus anderen Quellen als dem WordPress-Verzeichnis) keinerlei Funktionsprüfung, jeder Entwickler kann jederzeit ungeprüft ein Theme auf den Markt bringen. Die großen Anbieter von Themes haben zwar eigene Richtlinien für die angebotenen Themes (die von ThemeForest finden Sie beispielsweise hier), inwiefern diese aber tatsächlich eingehalten werden ist nicht klar ersichtlich.
  2. Viele Funktionen sind sicherlich etwas Nettes für ein Theme. Nur das die meisten Kunden viele davon nicht brauchen werden. In diesem Fall sollten Sie abschaltbar sein, damit sie nicht zulasten der Performance gehen. Und genau dieses Kriterium erfüllen viele Premium-Themes leider bis heute nicht.
  3. Durch den Versuch der Entwickler, immer mehr Funktionen in ihre Premium-Themes zu packen, sind leider viele davon völlig mit Funktionen überladen. Und das geht dann zu Lasten der Performance und der Übersichtlichkeit.
  4. Viele Entwickler von Premium-Themes erliegen auch der Versuchung, zusätzliche Funktionen im Theme selbst oder in nicht eigenständig auf dem Markt erhältlichen Plug-Ins zu realisieren. Und da gehören Sie nicht hin, weil das nämlich spätestens im Falle des eventuellen Wechsels des Themes zu erheblichen Problemen führen kann. Alle zusätzlichen Funktionen in WordPress sollten über Plug-Ins realisiert werden. Und diese Plug-Ins sollten frei verfügbar sein, damit Sie beim Wechsel des Themes das Plug-In auch mit Ihrem neuen Theme verwenden können.

Kostenlos oder Premium

Letztendlich lässt sich diese Frage nur im Einzelfall beantworten. Aber grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Theme eigentlich immer Anpassungsarbeit benötigt, bis alles wie gewünscht funktioniert. Und diese Anpassungen sind bei einem guten Premium-Theme normalerweise viel schneller zu erledigen als bei einem kostenlosen Theme.

Die folgenden beiden Screenshots sollen Ihnen zumindest ansatzweise den Unterschied zwischen der Konfiguration über den WordPress Customizer und der eigenen Verwaltungsoberfläche eines Themes zeigen. Sie sollten allerdings beachten, dass die hier gezeigten Customizer-Optionen aus dem Theme ColorMag schon weit über das hinausgehen, was Sie bei einem kostenlosen Theme normalerweise erwarten dürfen.

Screenshot einer Theme-Verwaltung

Screenshot des WordPress Customizers

Die hier gezeigte Verwaltungsoberfläche stammt übrigens aus dem Theme Jannah, das für diese Website genutzt wird.

Den finanziellen Vorteil des kostenlosen Themes werden Sie also im Falle von fälligen Anpassungsarbeiten sehr schnell wieder verlieren. Und diese Anpassungen werden mit ziemlicher Sicherheit irgendwann notwendig werden.

Ich würde also in jedem Fall von vornherein zu einem Premium-Theme raten, weil Sie sich bei guter Auswahl mit dem doch recht geringen Preis ein gehöriges Maß an Zukunftssicherheit erkaufen.

Aber die Wahl des für Sie richtigen Themes (egal ob kostenlos oder Premium) wird in jedem Fall eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, denn die Auswahl ist riesig. Das WordPress-Verzeichnis für Themes umfasst bereits mehr als 5.500 Themes, auf ThemeForest finden Sie knapp 12.000 Premium-Themes, insgesamt sind es laut sceptermarketing.com mehr als 31.000.

Und in dieser Masse die Spreu vom Weizen zu trennen, ist alles andere als trivial. Ein paar Tipps finden Sie im Artikel Die Auswahl des richtigen WordPress-Themes in diesem Blog. Alternativ können Sie sich natürlich auch bei mir oder bei Ihrem bevorzugten Web-Designer nach Vorschlägen erkundigen, meine entsprechenden Angebote finden Sie auf der Seite Mein Angebot für Sie.

Claus Nehring

Ich bin freiberuflicher Autor, Journalist und Texter (aka "Schreiberling") aus Luxemburg. Als Informatiker und Statistiker habe ich jahrelange Erfahrung in der Visualisierung und Modellierung großer Datenmengen. Ich beschäftige mich seit mehr als 30 Jahren mit Infektionskrankheiten und publiziere Artikel zu diesem Thema, aus verschiedenen anderen Wissenschafts-Bereichen und aus dem Bereich Internet & Gesellschaft,

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