OptimierungWordpress

Hilfe, meine WordPress-Website ist zu langsam

Zuletzt aktualisiert am 23. September 2019 von Claus Nehring

Einleitung

Die Geschwindigkeit einer Website ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, und zwar aus zwei Gründen. Zum einen sind mittlerweile nahezu alle Websites auf Geschwindigkeit optimiert worden. Und deswegen sind die Besucher Ihrer Website ausgesprochen unzufrieden, wenn ausgerechnet Ihre Website sehr lange Ladezeiten hat. Und unzufriedene Kunden suchen sich dann andere Websites, um die gewünschten Angaben zu finden.

Zum zweiten führt eine langsame Website mittlerweile auch zu schlechteren Einstufungen bei den Suchmaschinen wie Google & Co. Denn auch diese möchten vor allem eines, nämlich Ihre Kunden mit qualitativ hochwertigen Suchergebnissen bedienen. Und dazu zählt neben der Qualität des Inhalts eben auch ganz erheblich die Geschwindigkeit der Website.

Mit einer erhöhten Geschwindigkeit Ihrer Website erfreuen Sie also nicht nur Ihre Besucher, sondern Sie sorgen gleichzeitig auch für mehr Besucher durch eine bessere Einstufung bei den so wichtigen Suchmaschinen.

Mehr über die Verbesserung Ihrer Position bei Suchmaschinen erfahren Sie bei Interesse übrigens auch in meinem Artikel „SEO – Wie verbessere ich mein Ranking bei Google & Co.“.

Die Geschwindigkeit einer Website erhöhen

In diesem Artikel möchte ich Ihnen erklären, wie Sie die Geschwindigkeit Ihrer Website mit einfachen Mitteln verbessern können. Und das ist viel einfacher, als Sie vielleicht denken mögen.

Bilddateien optimieren

Viele Website-Betreiber laden Bilder einfach so auf ihre Website, wie sie halt gerade vorliegen. Und das sind vielfach mit dem Smartphone aufgenommene Fotos in voller Auflösung. Und dadurch ergibt sich leider ein erhebliches Problem für die Geschwindigkeit einer Website.

Lassen Sie mich das an einem Beispiel erklären. Nehmen wir einmal an, Sie hätten eine Webseite mit drei Fotos. Nehmen wir weiterhin an, dass Sie diese Fotos mit Ihrem Smartphone gemacht und ohne Änderungen auf Ihre Website geladen haben.

Sie hätten nun also drei Fotos mit einer Größe von jeweils gut 5 Megabyte und einer Auflösung von 4.000 x 3.000 Pixeln auf Ihrer Webseite. Angezeigt werden die Fotos auf Ihrer Webseite aber nur mit einer Auflösung von 1.24 x 768 Pixel. Würden Sie Ihre Fotos vor dem Hochladen auf die Website auf die korrekte Auflösung verkleinern und optimieren, wäre die Größe pro Fotos nur noch 106 Kilobyte, insgesamt würde sich die zu übertragende Datenmenge für diese eine Webseite also um knapp 15 Megabyte verringern. Bei einer schnellen DSL-Verbindung zum Internet würde also alleine diese Maßnahme die Ladezeit um 12 Sekunden vermindern, in einem langsamen mobilen Datennetz kann der Unterschied noch erheblich größer ausfallen.

Wenn Sie also einfach Bilder ohne Skalierung und Optimierung auf Ihre Website laden, riskieren Sie vergleichsweise gewaltige Download-Größen. Und dieses Problem brauchen Sie noch nicht einmal selber zu lösen, indem Sie Ihre Fotos vor dem Heraufladen bearbeiten. Denn glücklicherweise gibt es einige Plug-Ins, die Ihnen diesen Aufwand abnehmen.

Aber möglicherweise ist ein System zur Bildoptimierung auch bereits in einem Gesamtpaket zur Leistungssteigerung enthalten, in diesem Fall sollten Sie eventuell auf dieses System zurückgreifen, um Ihre Installation nicht mit zusätzlich (und möglicherweise unnötigen) Plug-Ins zu belasten. Auf dieser Website ist beispielsweise das Plug-In „Lite Speed“ installiert, das diese Option anbietet.

Mehr zum Thema finden Sie in meinen Artikeln „Bilder richtig optimieren“ und „WordPress richtig optimieren„.

Bilder erst bei Bedarf laden

Selbst wenn Ihre Bilder optimiert und komprimiert wurden und dementsprechend wenig Speicherplatz (und Bandbreite) benötigen, kann es bei Webseiten mit sehr vielen Bildern doch einmal zu Geschwindigkeitseinbußen kommen. Und genau hier setzt ein Mechanismus an, der sich „Lazy Load“ nennt.

Und das meint eigentlich nur, dass die in eine Webseite eingebetteten Bilder nicht direkt beim Öffnen der Webseite geladen werden (was die Ladezeit der Seite beeinflusst), sondern erst in dem Moment, in dem der Benutzer bis zu diesem Bild scrollt. Damit ist für den Benutzer beim Laden der Website kaum noch eine Verzögerung feststellbar.

Aber wohlgemerkt, dieses Verfahren lohnt sich erst dann, wenn auf einer Webseite viele Bilder angezeigt werden sollen. Und es ist übrigens auch nicht bei Bildgalerien wirksam, denn die Plug-Ins für Bildgalerien bringen dieses erfahren bereits von Haus aus mit (oder sollten es zumindest).

Eines der besten dieser Plug-Ins ist für mich „Lazy Load by WP Rocket“, das von dem Hersteller des sehr guten Caching-Plug-Ins „WP Rocket“ stammt und kostenlos erhältlich ist.

In vielen Caching-Plug-Ins, wie zum Beispiel auch in den oben erwähnten Plug-Ins „Lite Speed“ und „WP Rocket“ sind bereits Funktionen zum „Lazy Load“ von Bildern enthalten.

Das Caching von Webseiten nutzen

Eigentlich generiert WordPress jede Webseite bei jedem Aufruf neu. Und diese Seitengenerierung kostet leider etwas Zeit und hat damit auch einen Einfluss auf die Geschwindigkeit einer Webseite. Und genau hier setzen Programme zum sogenannten „Caching“ von Webseiten an.

„Caching“ bedeutet im Prinzip nur, dass von einer Webseite eine Kopie angelegt und in einem speziellen Speicherbereich (dem sogenannten „Cache“) abgelegt wird. Fragt nun ein Benutzer eine dieser Seiten an, wird die im Cache abgelegte Version übertragen, anstelle die Seite neu zu generieren. Und da der Aufwand zur Seitengenerierung dann natürlich entfällt, wird Ihre Webseite schneller geladen.

Das hört sich zunächst einmal recht kompliziert an und ist es aus technischer Sicht auch durchaus. Aber als Wordpress-Benutzer können Sie diese Aufgabe ganz bequem (und sogar kostenlos) von einem darauf spezialisierte Plug-In erledigen lassen.

Ich persönlich bin für kleinere Webseiten ein Fan von einem relativ unbekannten Caching-Programm namens „Borlabs Cache“, das die Aufgabe erstaunlich gut und fast ohne Konfigurationsaufwand erledigt und das zusätzlich in der Basis-Version (die für die meisten kleineren Websites ausreichen dürfte) kostenlos erhältlich ist.

Für größere Websites würde ich eher „WP-Rocket“ empfehlen, das zwar kostenpflichtig ist (momentan liegt der Preis bei 49 US-$, Stand 09/2019), aber dafür auch eine exzellente Leistung und sehr viele Funktionen bietet.

Eine sehr gute und völlig kostenfreie Alternative ist auch „Lite Speed„, das auch auf dieser Website im Einsatz ist. „Lite Speed“ bietet Ihnen in einem Plug-In alle Funktionen, die Sie zur Beschleunigung Ihrer Website benötigen (und deswegen nutze ich es auch als Standard für alle bei mir gehosteten Websites). Allerdings setzt die Nutzung von LiteSpeed die Installation eines Server-Teils voraus, muss also im Allgemeinen von Ihrem Hosting-Provider unterstützt werden.

Unnötige Plugins deaktivieren

Viele Plug-Ins müssen nicht zwangsläufig die Geschwindigkeit einer Website beeinflussen, aber sie könnten es tun. Und deswegen sollten Sie auch nur solche Plug-Ins installieren, die Sie auch tatsächlich benötigen.

Speziell gilt das für sehr umfangreiche Plug-Ins wie beispielsweise WooCommerce, dass zwar ein sehr gutes System für Webshops ist, das aber auch (vor allem bei falscher Konfiguration) eine Website ziemlich ausbremsen kann. Und ein solches System auf Ihrer Website zu aktivieren, wenn Sie überhaupt keinen Webshop haben, bringt Ihnen sicherlich überhaupt nichts.

Ein ganz ähnliches Ausbremsen Ihrer Website können Sie übrigens auch mit einigen Social-Media-Plug-Ins, Google Maps und Foren-Plug-Ins erleben.

Sie können übrigens auch durchaus Plug-Ins, die Sie nur sporadisch nutzen, nur bei Bedarf aktivieren und ansonsten deaktiviert im System belassen. Ein installiertes und deaktiviertes Plug-In verringert die Geschwindigkeit Ihrer Website nicht (oder zumindest nur sehr wenig).

Mehr zum Thema Plug-Ins finden Sie übrigens auch in meinem Artikel „Welche Plug-Ins braucht meine Website“. Und in diesem Artikel von Tom Dupuis finden Sie eine ständig aktualisierte Liste von Plug-Ins, die (zumindest bei falscher Konfiguration) Ihr System erheblich verlangsamen können.

Den Einfluss von Plug-Ins auf die Ladezeiten messen

Sie sollten die Ladezeiten Ihrer Website vor und nach der Installation eines Plug-Ins überwachen. Hierzu gibt es im Internet Werkzeuge wie die „Pingdom Tools“ oder „GTmetrix“, die Ihnen aussagekräftige Informationen über das Ladeverhalten Ihrer Website liefern können. Taucht dabei ein bestimmtes Plug-In immer wieder in den Optimierungsvorschlägen auf, sollten Sie sich eventuell nach einer Alternative umsehen.

Zusätzlich empfehle ich Ihnen die Nutzung der „Google PageSpeed Insights“, um Optimierungspotenziale ausfindig zu machen. Der angezeigte Google PageSpeed hat übrigens nicht sehr viel mit der absoluten Ladezeit Ihrer Website zu tun, aber er gibt Ihnen zumindest den von Google festgestellten Geschwindigkeitsbereich Ihrer Website an.

Und noch eine kurze Anmerkung: Leider wird immer noch in vielen Foren und Artikeln das Plug-In „P3 Profiler“ zur Messung der Ladezeiten von Plug-Ins empfohlen. Leider wurde dieses Plug-In aber mittlerweile seit vier Jahren nicht mehr aktualisiert und ist daher kaum noch zu gebrauchen.

Mehr Information zum Thema finden Sie in meinem Artikel „So analysieren Sie die Leistung Ihrer Website“.

Kostenlos vs. Kostenpflichtig

Wenn Sie Ihrer Website geschwindigkeitsmäßig auf die Sprünge helfen möchten, können Sie bei kleineren Websites durchaus zu kostenlosen Plug-Ins greifen. Ich würde Ihnen in diesem Fall „Borlabs Cache“ für das Caching Ihrer Website zusammen mit dem Plug-In „EWWW Image Optimizer“ für die Bildoptimierung (das übrigens bei Bedarf auch die Funktionen für das „Lazy Load“ von Bildern enthält) empfehlen.

Für größere Websites oder für den Wunsch nach einer noch performanteren Lösung würde ich Ihnen das Plug-In „WP-Rocket“ empfehlen, das zwar kostenpflichtig ist (momentan liegt der Preis bei 49 US-$, Stand 09/2019), aber neben einer exzellenten Leistung auch so ziemlich alle denkbaren Bereich für die Beschleunigung einer Website abdeckt.

Eine sehr gute und vor allem völlig kostenfreie Alternative ist „Lite Speed„, das auch auf dieser Website im Einsatz ist. „Lite Speed“ bietet Ihnen in einem Plug-In alle Funktionen, die Sie zur Beschleunigung Ihrer Website benötigen (und deswegen nutze ich es auch als Standard für alle bei mir gehosteten Websites). Allerdings setzt die Nutzung von LiteSpeed die Installation eines Server-Teils voraus, muss also im Allgemeinen von Ihrem Hosting-Provider unterstützt werden.

Claus Nehring

Ich bin freiberuflicher Autor, Journalist und Texter (aka "Schreiberling") aus Luxemburg. Als Informatiker und Statistiker habe ich jahrelange Erfahrung in der Visualisierung und Modellierung großer Datenmengen. Ich beschäftige mich seit mehr als 30 Jahren mit Infektionskrankheiten und publiziere Artikel zu diesem Thema, aus verschiedenen anderen Wissenschafts-Bereichen und aus dem Bereich Internet & Gesellschaft,

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