Corona

Warum die Schulen geschlossen bleiben sollten

Zuletzt aktualisiert am 3. Mai 2020 von Claus Nehring

In den letzten Tagen hat die geplante Wieder-Eröffnung der Schulen in Luxemburg recht kontroverse Diskussionen ausgelöst. Schüler- Eltern- und Lehrervertretungen sind ebenso gegen das von der Regierung vorangetriebene Projekt wie offenbar große Teile der Bevölkerung. Alleine die Petition 1550 gegen die Öffnung der Schulen hat mittlerweile knapp 6.400 Unterschriften gesammelt.

Der Widerstand rührt in der Hauptsache daher, dass alle Beteiligten der Meinung sind, dass die von der Regierung gewünschten Sicherheitsmaßnahmen in den Schulen kaum durchsetzbar sind. Auf die Argumente der Regierung und der Kritiker möchte ich in diesem Artikel allerdings kaum eingehen, das wurde in der lokalen und regionalen Presse schon ausgiebig getan.

Ich möchte mich in diesem Artikel mit einigen wissenschaftlichen Ansichten zum Thema befassen, hauptsächlich mit den Ansichten des Virologen Prof. Christian Drosten von der Charité in Berlin und des Arztes, Spezialisten für Infektionskrankheiten und Leiter des Wellcome Trust Jeremy Farrar sowie einigen aktuellen Studien aus den Niederlanden und Wuhan in China. Alle diese und einige weitere Links finden Sie am Ende dieses Artikels.

Ich möchte in diesem Artikel erklären, warum die Öffnung von Schulen und Kitas zum jetzigen Zeitpunkt aus meiner Sicht ein sehr gefährliches Experiment sein könnte.

Die Rolle von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise

Lassen Sie uns aber zunächst einmal betrachten, welche Rolle Kinder und Jugendliche überhaupt in der Corona-Pandemie spielen. Denn man hört nur sehr wenig über junge, erkrankte Menschen.

Dieser Teil des Artikels befasst sich übrigens mit Kindern und Jugendlichen ab ungefähr 6 Jahren, da das Immunsystem ab ungefähr diesem Alter mit dem eines Erwachsenen zu vergleichen ist. Jüngere Kinder verfügen über ein natives Immunsystem, das zwar einerseits anfälliger für Viren ist, andererseits aber auch erheblich effizienter Antikörper aufbauen kann.

Bisher ist nicht klar aus Studien ersichtlich, ob sich Kinder und Jugendliche häufiger mit SARS-CoV-2 infizieren als Erwachsene. Eine als Preprint veröffentlichte Studie aus der Anfangszeit der Pandemie in Wuhan vermutet aber eine um den Faktor 3 höhere Anzahl von Kindern unter 15 Jahren unter den Infizierten als von älteren Personen.

Andererseits kann es mittlerweile als erwiesen betrachtet werden, dass schwere Verläufe bei jüngeren Menschen nur sehr selten auftreten. Durch das Ausbleiben von Symptomen in den allermeisten Fällen wird aber natürlich auch eine höhere Dunkelziffer in dieser Altersgruppe sehr wahrscheinlich.

Wichtig dabei ist, dass dieses geringere Risiko schwerer Erkrankungen keineswegs bedeutet, dass sich Kinder und Jugendliche nicht infizieren würden. Ganz im Gegenteil, sie infizieren sich und können das Virus ebenso weitergeben, wie ein Erwachsener. Nur dass sie im Allgemeinen die Erkrankung nicht einmal bemerken.

Kinder und Jugendliche werden kaum getestet

In den momentan verfügbaren Studien kommen kaum Zahlen über Kinder und Jugendliche vor. Da dürfte in der Hauptsache darauf zurückzuführen sein, dass sich bei ihnen meistens kaum Symptome zeigen und deswegen nur wenige Tests gemacht werden.

Diesbezüglich dürften die von der luxemburgischen Regierung vorgesehenen Tests der ersten 6.000 Schüler in den nächsten Tagen (weitere sollen folgen) auch tatsächlich einen sehr wichtigen Anhaltspunkt für die Machbarkeit einer Wiedereröffnung der Schulen liefern. Allerdings müssen die Ergebnisse dieser Studie natürlich auch veröffentlicht werden, damit sich die betroffenen Schüler, Eltern und Lehrer selbst ein Bild der Situation machen können.

Anmerkung: Von manchen anderen Erkältungsviren aus der Influenza- und Corona-Familie ist übrigens bekannt, dass Kinder und Jugendliche sogar ein höheres Infektions-Risiko haben als Erwachsene. Falls das auch auf SARS-CoV-2 zutreffen sollte, könnten wir bei der Studie der luxemburgischen Regierung eine eher böse Überraschung erleben.

Das Infektions-Risiko bei der Schul-Eröffnung

Wie oben gesagt haben Kinder und Jugendliche ein mindestens ebenso hohes Ansteckungsrisiko wie Erwachsene, nach manchen Studien könnte es sogar höher sein. Und auch wenn Kinder und Jugendliche die Infektion in den meisten Fällen nicht bemerken, können sie natürlich trotzdem andere Personen anstecken.

Dadurch könnten sich bei einer Wieder-Eröffnung der Schulen in vielen kleinen Schülergruppen unerkannt ganz neue Infektionsherde bilden. Und da kontinuierliche Tests im Konzept nicht vorgesehen sind, würden diese Infektionsherde mit hoher Wahrscheinlichkeit unentdeckt bleiben.

Und es ist keinesfalls ausgeschlossen, dass es entgegen den Vorstellungen der Regierung eben doch zu einer Durchmischung dieser geschlossenen Gruppen kommen könnte, sei es in den Pausen, auf den Transportwegen oder bei privaten Treffen mit Freunden.

Damit wird jeder einzelne Schüler, der seine Schule besucht, zu einem potentiellen Träger des Virus und zu einem potentiellen Infektionsrisiko. Jeder dieser Schüler hat eine Familie, Bekannte und Freunde, an die er das Virus weitergeben kann. Und diese Ansteckung anderer wäre sogar sehr wahrscheinlich, weil der betroffene Schüler ja aufgrund des Ausbleibens von Symptomen wahrscheinlich gar nicht bemerkt, dass er sich infiziert hat.

Im Konzept der Regierung heißt es dazu, dass es eine klare Trennung der einzelnen Gruppen geben solle, damit man sich „innerhalb dieser Gruppe vielleicht auch mal näher kommen“ könne. Dabei wurde aber offenbar vergessen, dass diese Schülergruppen eben keine von der Außenwelt abgeschnittenen Gruppen sind, sondern neben der Schule auch sehr viele familiäre und private Kontakte haben, durch die schnell immer neue Infektionsketten entstehen können.

Update vom 9. Mai 2020

Die Ergebnisse der Tests wurden mittlerweile veröffentlicht. Insgesamt haben sich 2.354 Schüler der Abschlussklassen freiwillig einem PCR-Test unterzogen, von diesen Tests fielen 9 positiv aus, das entspricht einem Anteil von 0,38 %.

Ab morgen sollen auch die restlichen rund 42.000 Schüler im „enseignement secondaire“ wieder zur Schule gehen. Damit wären dann insgesamt 48.000 Schüler wieder im Schulunterricht, von denen um die 180 mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert und infektiös sein könnten.

Genauere Zahlen darüber gibt es leider nicht, denn zu den angekündigten Stichproben-Tests an den restlichen Schülern der Sekundarschulen fehlt derzeit jede Information. Sichtbar ist anhand der von der Regierung veröffentlichen Anzahl der täglichen Tests allenfalls, dass sich die Anzahl der durchgeführten Tests in der letzten Woche nicht gesteigert hat (die knapp 3.000 Tests der Schüler der Abschlussklassen waren übrigens aus diesen Zahlen ersichtlich).

Aus den vorliegenden Zahlen würde ich entnehmen, dass die Rückkehr von 42.000 Schüler der Sekundarschulen am kommenden Montag trotz aller Schutz-Maßnahmen ein kaum kalkulierbares Risiko darstellt.

Die Bildung von Infektionsketten

Innerhalb der Schülergruppen können sich also sehr leicht und unbemerkt Infektionsherde entwickeln. Aber damit ist es leider noch lange nicht zu Ende.

Denn ein eventuell (und unwissentlich) infizierter Schüler ohne eigene Symptome ist natürlich trotzdem infektiös und kann eine große Anzahl anderer Personen anstecken. Und viele Menschen in den Familien der Schüler und ihrer Freunde arbeiten dann vielleicht im Gesundheitswesen, in den Ämtern und Behörden oder im Pflegebereich.

Auch diese von unserem imaginären Schüler angesteckten Personen können dann das Virus weiterverbreiten und immer neue Menschen anstecken. Und diese Personen haben möglicherweise, im Gegensatz zu den Schülern, dann durchaus Kontakt mit Risikogruppen oder gehören selbst zu einer solchen.

Auf diese Art und Weise kann ein einzelner infizierter Schüler dann leicht dazu führen, dass sich in seinem Umfeld und dem seiner Familie mehrere hundert Menschen mit dem Virus infizieren.

Die schwere Entdeckung solcher Infektionsketten

Das Problem mit solchen Infektionsketten ist, dass sie enorm schwer zu entdecken wären. Bei unserem hypothetischen Schüler selbst würde sich die Infektion nur dann schnell genug feststellen lassen, wenn die Tests ständig (am besten täglich) wiederholt würden. Das wird aber kaum möglich sein, da die dafür notwendige Testkapazität schlicht nicht zur Verfügung steht.

Die Infizierung eines Schülers würde also vermutlich nicht festgestellt werden. Bei den eventuell von diesem einen Schüler neu infizierten Personen würde die Infektion erst dann auffallen, wenn eine dieser Personen getestet würde. Wenn es erst nach dem Auftreten ernster Symptome bei einer der infizierten Personen zu einem solchen Test kommen würde, könnten bis dahin gut und gerne bis zu 14 Tage vergehen.

Wenn jede der von unserem hypothetischen Schüler angesteckte Person auch nur eine weitere Person innerhalb von 2 Tagen anstecken würde, dann würden durch diesen einen infizierten Schüler nach 14 Tagen 91 Menschen infiziert werden. Eine Nachverfolgung der Neu-Infektionen dürfte schon hier nur sehr schwer möglich sein.

Und wohlgemerkt, wir reden von nur einem einzigen infizierten Schüler.

Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen in der Schule

Sowohl die Lehrergewerkschaft (siehe Links am Ende des Artikels) als auch alle anderen Beteiligten sind sich so ziemlich einig darüber, dass die Sicherheitsmaßnahmen in den Schulen und im Umfeld der Schulen kaum eingehalten werden können.

Ebenso wenig wird sich eine Vermischung der eigentlich getrennten Gruppen komplett verhindern lassen. Diese Vermischung der Gruppen wird stattfinden, sei es während der Pausen, auf dem Weg zur Schule und zurück, bei Freizeitaktivitäten oder innerhalb der Familie. Denn es ist eine Illusion, dass sich Schüler, die sich in der Schule treffen dürfen, dann im Privatleben auf eben diese Treffen mit Freunden verzichten würden.

Und deswegen sollten wir davon ausgehen, dass sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die oben beschriebenen Infektionsketten bilden werden. Wie viele Neu-Infizierte die Folge eines einzigen infizierten Schülers sein werden, lässt sich allerdings kaum sagen. Die oben genannte Zahl mag stimmen, sie kann aber auch höher oder niedriger sein. Das dürfte hauptsächlich vom Umfeld des betroffenen Schülers abhängen.

Aber wollen wir tatsächlich die Schulen mit dem Argument wieder öffnen, das es schon irgendwie gut gehen wird?

Die Übertragung von Corona als Aerosol

Einige aktuelle Studien (siehe Links am Ende des Artikels) legen nahe, dass eine Übertragung von SARS-CoV-2 innerhalb geschlossener Räume als Aerosol durchaus möglich sein könnte.

Aus der Studie geht beispielsweise hervor, dass in Räumen mit vielen Menschen messbare Aerosol-Konzentrationen in der Luft entstehen können. Diese Aerosol-Ansammlungen können eine gewisse Zeit in der Luft stehen bleiben und stellen ein Ansteckungsrisiko dar. Ein Weg zur Minderung dieses Effekts besteht in einer ständigen Durchlüftung der Räume.

Im Falle einer Öffnung der Schulen müsste also zumindest für diese Durchlüftung der Räume durch ständig geöffnete Fenster gesorgt werden. Diese Durchlüftung ist für alle Räume notwendig, in denen sich mehrere Menschen aufhalten. Und zwar unabhängig von der Distanz der Menschen untereinander.

Inwiefern Chirurgen-Masken oder Buffs den Träger vor einer Infektion durch solche Aerosol-Wolken schützen können, ist bisher ungeklärt. Eine allzu große Schutzwirkung ist aber wohl eher nicht zu erwarten.

Die Möglichkeit einer Übertragung als Aerosol erhöht das Risiko für die Entstehung von Infektionsketten ein weiteres Mal.

Das Risiko für die Schüler selbst

Sicherlich erkranken junge Menschen zwar an Covid-19, aber die Krankheit nimmt nur in seltenen Fällen einen schweren Verlauf. Aber das heißt noch lange nicht, dass ein schwerer Verlauf ausgeschlossen wäre.

Es gibt durchaus auch Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen, die ein höheres Risiko für sie bedeuten könnten. Und es gibt höchstwahrscheinlich auch Kinder und Jugendliche, bei denen eine solche Vorerkrankung nicht einmal bekannt ist.

Solche Kinder und Jugendliche könnten durch die Wiedereröffnung der Schulen in ernsthafte gesundheitliche Gefahr gebracht werden. Auch das wirft wieder die Frage auf, ob es das Risiko wert ist.

Denn das Grundrecht auf Bildung, so sinnvoll und notwendig es auch sein mag, sollte doch immer noch hinter den Grundrechten auf Gesundheit und Leben zurückstehen.

Fazit

Wie Sie oben sehen können, ist die Wiedereröffnung der Schulen möglicherweise nicht ganz so gefahrlos möglich, wie das einige von uns jetzt sagen oder denken. Ob einige zusätzliche Wochen Schule dieses Risiko wert sind, lässt sich aus meiner Warte kaum beantworten. Ich persönlich bin dagegen, aber ich mag mit meiner Einschätzung auch falsch liegen.

Die Risiken dürften sich durch die aktuell laufende Studie der luxemburgischen Regierung mit Tests an 6.000 Schülern und 1.500 Lehrern deutlich besser einschätzen lassen. Wenn sich in diesen Tests tatsächlich zeigen sollte, dass unter den Schülern nur wenige mit SARS-CoV-2 infiziert sind, könnte eine Öffnung der Schulen tatsächlich ohne allzu großes Risiko möglich sein.

Allerdings gibt es dabei einen kleinen Haken. Denn zum einen muss sich in Luxemburg nicht jeder Schüler testen lassen, der Test ist freiwillig. Zum anderen sagt ein negativer Test natürlich nicht aus, dass es nicht zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Infektion kommen könnte. Deswegen wird diese Studie zwar sicherlich neue und wertvolle Informationen über die Verbreitung von SARS-CoV-2 bei jungen Menschen liefern. Aber das Risiko für neue Infektionsketten wird die Studie kaum beseitigen können.

Sehr wichtig ist hierbei, dass die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht werden. Denn ansonsten könnte der Eindruck entstehen, dass die Entscheidung für die Wiedereröffnung der Schulen eher politisch als wissenschaftlich motiviert ist. Mehr zu diesem Theme finden Sie auch im Artikel In der Krise ist Kommunikation alles in diesem Blog.

Mit positiven Ergebnissen der laufenden Test-Studie mag die Eröffnung der Schulen ein kalkulierbares Risiko darstellen. Solange die Ergebnisse dieser Studie nicht vorliegen (oder im Falle einer hohen Quote von Infektionen) wäre sie ein Hochrisiko-Experiment auf Kosten eines großen Teils der Bevölkerung.

Eine Wiedereröffnung der Schulen erst im September nach den Sommerferien würde dagegen einige Vorteile bieten. Zwar ist davon auszugehen, dass SARS-CoV-2 bis dahin nicht verschwunden sein und es auch keinen Impfstoff geben wird.

  1. Der Informationsstand wird sich bis dahin deutlich verbessert haben. Damit ist ganz automatisch auch eine bessere Risiko-Abschätzung möglich.
  2. In den geplanten Testzentren werden durch die neuen Testgeräte (die übrigens von der Firma „Fast Track Diagnostics“ aus Esch kommen) große Teile der Bevölkerung ziemlich schnell getestet werden können, 20.000 Tests pro Tag sollen möglich sein. Damit wird sich in Zukunft ein sehr genaues Bild der Lage in Luxemburg erstellen lassen.
  3. Bis dahin könnten auch bereits zuverlässige Schnelltests (Streifentests) auf das SARS-CoV-2-Virus in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen. Mit solchen Streifentests ließen sich Tests direkt am Eingang der Schulen (und anderer Gebäude) durchführen.
  4. Die Festlegung auf ein Datum Mitte September würde den Schulen eine Möglichkeit zur sorgfältigen Planung lassen und ihnen genügend Zeit zum Einbau der eventuell notwendigen Installationen verschaffen.

Die für den Abschluss dieses Schuljahres wirklich unabdingbaren Prüfungen müssten dann allerdings entweder in sehr kleinen Gruppen oder online durchgeführt werden. Das sollte aber auch ohne eine Wiederaufnahme des Schulbetriebes möglich sein.

Wie denken Sie darüber? Haben Sie Anmerkungen oder andere Ideen zu diesem Thema? Oder sehen Sie es ganz anders? Schreiben Sie es mir in den Kommentaren.

Weitere Links zum Thema

Claus Nehring

Ich bin freiberuflicher Autor, Journalist und Texter (aka "Schreiberling") aus Luxemburg. Als Informatiker und Statistiker habe ich jahrelange Erfahrung in der Visualisierung und Modellierung großer Datenmengen. Ich beschäftige mich seit mehr als 30 Jahren mit Infektionskrankheiten und publiziere Artikel zu diesem Thema, aus verschiedenen anderen Wissenschafts-Bereichen und aus dem Bereich Internet & Gesellschaft,

2 Kommentare

  1. Guten Tag,

    Ich habe ihren Artikel gelesen, ihre Argumente verstanden aber es fehlt ein sehr wichtiger Aspekt nämlich dieser des Wohlbefindens der Kinder ohne soziale Kontakte.

    Wie sie selbst sagen wird das Virus auch im September nicht verschwunden sein aber wir können die Kinder auch nicht bis auf Weiteres einsperren. Dieser Punkt des psychischen Leidens wird all zu oft vergessen.
    Ich kann es zum Beispiel nicht nachvollziehen dass sich mehr Gedanken um dir Toilettenreinigung in den Schulen gemacht wird als um die Frage dass wie die Kinder vielleicht mal befragen sollten.
    Daher bin ich ein Befürworter des Schulbeginns zum Wohle der Kinder.

    1. Hallo und vielen Dank für Ihren Kommentar.

      Ich kann Ihre Sorge um das Wohlbefinden der Kinder aufgrund der fehlenden sozialen Kontakte durchaus nachvollziehen. Und ich gebe auch gerne zu, dass ich diesen Aspekt in meinem Artikel nicht berücksichtigt habe.

      Allerdings glaube ich auch, dass dieser Punkt eher jüngere Kinder betrifft. Die ersten Schulöffnungen am 4. und 11. Mai hingegen betreffen eher ältere Kinder, bei denen dieser Aspekt weniger zum Tragen kommen sollte. Über eine Wiederaufnahme des Schulbetriebs für jüngere Kinder am 25. Mai aus diesen sozialen Gründen könnte man meiner Meinung nach durchaus nachdenken. Zumal man bei jüngeren Kindern wohl auch eher sicherstellen kann, dass sie nach der Schule ohne weitere soziale Kontakte wieder nach Hause kommen. Und das senkt das Risiko der Entstehung neuer Infektionsketten erheblich.

      Außerdem ändert sich die Informationslage aufgrund ständig neuer Studien von Tag zu Tag. Es ist daher durchaus möglich, dass sich die Lage und die Risiken solcher Öffnungen bis zum 25. Mai bereits erheblich besser beurteilen lassen. Momentan ist das leider nicht der Fall.

      Alles in allem sehe ich die Gefahr im Moment eher bei älteren Kindern und Jugendlichen, da sich bei ihnen soziale Kontakte außerhalb von Schule und Familie kaum unterbinden lassen. Genau an diesem Punkt liegt aber das Risiko zur Entstehung neuer Infektionsketten. Deswegen bin ich gegen die Öffnung von Schulen für ältere Kinder und Jugendliche zum jetzigen Zeitpunkt, bei Öffnungen für jüngere Kinder ab dem 25. Mai sehe ich erheblich weniger Risiken.

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