Good News zum Moderna-Impfstoff
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Auch drei Monate nach Gabe des Moderna-Impfstoffs finden sich neutralisierende Antikörper. Das ist super! Warum? Schauen wir uns mal kurz an, was eine Impfung kann: Bei der Impfung konfrontieren wir den Körper mit Proteinen eines Erregers – entweder indem wir einen abgeschwächten Erreger, die Proteine (oder Peptide, also Teile davon) oder – jetzt neu – mit mRNA den Bauplan für Proteine in den Körper bringen.
Das Immunsystem erkennt dann diese Proteine als fremde Antigene und baut eine spezifische Abwehrreaktion dagegen auf. Diese kann auf zwei Schienen anlaufen: Bei der zellulären Antwort greifen T-Zellen infizierte Körperzellen an, bei der humoralen Antwort produzieren B-Zellen Antikörper, die sie Antigene binden können. Dadurch können einerseits andere Immunzellen die markierten Moleküle und die daran hängenden Erreger erkennen und „auffressen“, andererseits kann ein gebundener Antikörper aber auch der Funktion eines Proteins an der Oberfläche im Weg sein, so dass z.B. ein Virus damit nicht mehr an Zellen andocken und diese infizieren kann. In diesem Fall spricht man von neutralisierenden Antikörpern.
Zelluläre und humorale Antwort können eine Infektion schnell und spezifisch auslöschen, allerdings braucht das Immunsystem Zeit, diese Antworten aufzubauen und auf den Erreger maßzuschneidern (ich bleibe hier bewusst sehr einfach).
Allerdings überleben den Abwehrkampf gegen einen Erreger einzelne T- und B-Zellen als sogenannte Gedächtniszellen. Diese können bei einer erneuten Infektion schnell reaktiviert werden, sich teilen und die Infektion oft eindämmen, bevor wir überhaupt krank werden. Im besten Fall verläuft dann sogar eine sonst fast sicher tödliche Krankheit ohne dass wir die Infektion mitbekommen.
Diese Reaktivierbarkeit der Immunantwort ist das, was uns vor dem Ausbruch der Krankheit schützt. Allerdings gibt es auch langlebige B-Zellen, die aktiv bleiben und kontinuierlich Antikörper bilden können. Leider ist dieser Zelltyp noch nicht so gut verstanden wie die anderen und daher auch schwerer vorherzusagen.
Wenn aber nach der COVID-19-Impfung diese B-Zellen über Monate aktiv bleiben, so dass im Körper neutralisierende Antikörper zirkulieren, dann heißt das nicht nur, dass wir noch besser geschützt sind. Im besten Fall heißt das sogar, dass das Virus nicht nur keine Zeit hat, unsere Abwehr zu überrumpeln, sondern dass es schon beim ersten Infektionsvorgang blockiert werden kann.
Und dann sind wir nicht nur symptomlos, sondern werden tatsächlich nicht oder so wenig effektiv infiziert, dass wir auch kaum neue Viren produzieren oder weitergeben.
Schützt die Impfung also vor schwerer Erkrankung und Weitergabe der Infektion? Sicher können wir das heute definitv nicht sagen. Aber es beginnt, wahrscheinlicher auszusehen. Und selbst wenn zweiteres nur teilweise gelingt: Für SARS-CoV-2 sind das gar keine guten Nachrichten! 😀
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