Die Evidenz dafür, dass alle Geimpften demnächst sterben werden, ist etwas mager
Dieser Artikel stammt von „Bissiges Mäuschen“ und ist mit ihrer freundlichen Genehmigung hier im Blog veröffentlicht worden. Sie können (und sollten) ihr auf Twitter unter https://twitter.com/BMauschen folgen. Basis für den Artikel ist ein Twitter-Thread, den Sie mit allen Kommentaren und Anmerkungen hier finden können.
Weil ja überall „alle werden in ein paar Monaten an den Impfstoffen sterben“-Behauptungen rumgehen, mal kurz zu zwei Kernpunkten aus diesen Posts:
Versuchstiere und Überreaktionen des Immunsystems
Ja, es sind bei frühen Tests zu mRNA-Impfstoffen Versuchstiere an Überreaktionen des Immunsystems gestorben. Aber die immer wieder gehörte Behauptung, dass 100% aller Mäuse bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19 gestorben sein, ist falsch.
Insbesondere wird hier gerne ein Paper von 2012 zitiert, bei dem es um nicht-RNA-basierte Impfstoffe gegen das ursprüngliche SARS ging und bei dem Mäuse nach der Impfung UND Infektion schwer krank und dann teilweise euthanasiert wurden (man lässt ein Versuchstier nicht unnötig lange leiden!).
Dazu werden auch gerne immer wieder ältere Arbeiten zu mRNA-Vakzinen zitiert, die diese als entweder experimentell oder nicht verfügbar beschreiben oder eben mögliche oder reale Probleme aus früheren Entwicklungen. Alles, was vor 2020 dazu veröffentlicht wurde, ist aber nicht auf dem aktuellen Stand und/oder nicht spezifisch für Covid-19!
Die heute verwendeten Vakzine sind in Tieren und DANACH in Menschen getestet worden und auch hier war die Tötung der Tiere Teil der Versuchsprotokolle – auch, um z.B. Gewebe zu analysieren und Probleme auszuschließen!
Die Verschlimmerung der Krankheit durch bestimmte Antikörper
Die immer wieder behauptete Verschlimmerung der Krankheit durch bestimmte Antikörper (Antibody-Dependent Enhancement”) ist ein Phänomen, das es tatsächlich bei manchen Krankheiten gibt und das auch beim ursprünglichen SARS beobachtet wurde.
Gerade deshalb war das von Anfang an eine Sache, die man bei SARS-CoV-2 und der Impfstoffentwicklung genau im Auge hatte – und bei Covid-19 scheint das keine wirkliche Rolle zu spielen. Inzwischen gibt es auch genug Durchbruchs- und Reinfektionen, dass es hätte auffallen müssen, wenn diese Infektionen bei Menschen, die Antikörper haben, schwerer verliefen.
Zur Grippepandemie 1918/19 gibt es die Hypothese, dass die schweren Verläufe in der zweiten Welle auf solche Mechanismen zurückgehen könnten und so Menschen, die in der ersten Welle harmlose Verläufe hatten, gestorben seien (was manchmal zur Behauptung wird, damals wären Menschen an der Impfung gestorben, was schon deshalb Unsinn ist, weil es gegen Influenza damals keine Impfung gab!).
Bei Covid-19 ist es geradezu absurd, dass Impfgegner jetzt gleichzeitig Daten über einen guten Schutz einer Infektion vor Reinfektionen anführen und ein großes Problem durch ADE behaupten wollen.
Fazit
Die Narrative vom tödlichen Corona-Impfstoff bauen auf einzelne reale Fakten auf, die aber völlig zusammenhanglos kombiniert und vor allem extrapoliert werden. Das macht sie für Laien auf den ersten Blick gruselig und glaubwürdig.
Am Ende stimmt es zwar, dass wir alle sterben werden, aber nicht an den Impfstoffen und viele von uns müssen noch Jahrzehnte warten!
Mäuschen out 🐭
P.S. Wie kommen teils gut ausgebildete und qualifizierte Leute auf solche Geschichten?
Ganz einfach: So wie alle anderen, wenn sie Symptome einfach mal drauf losgoogeln, am Ende alle erdenkbaren Krankheiten haben – davor ist niemand 100% sicher…
P.P.S. Anstoss war diese Frage und im Thread gibt es ein paar andere sehr gute Antworten!
Den Original-Thread mit allen Kommentaren gibt’s übrigens hier :
Die Einen ängstigen sich vor diesem Virus, die Anderen vor den Folgen der Impfstoffe. Also ist es einmal mehr die Angst, die handlungsleitend ist.
Danke für die sachliche Behandlungsweise dieser Tatsache.